Beim Arzt gibt es Macht. Mit dieser Macht beschäftigen wir uns. Wofür ist sie wichtig? Wann verletzt sie Menschen? Warum müssen Ärzt*innen manchmal klar sagen, dass sie etwas besser wissen oder besser entscheiden können? Und was wissen sie nicht?
In medizinischen Kontexten spielen ungeschriebene Verhaltenskodexe eine enorm große Rolle. Hinein spielen gesellschaftliche Bilder von Schwäche und Stärke, von ganzen und halben Menschen, von Ansprechbarkeit und Unansprechbarkeit. Zudem das beidseitige Einverständnis zur Überschreitung konventioneller Grenzen in durch Schweigepflicht geschütztem Rahmen. Dennoch fühlen sich viele Menschen in medizinischen Kontexten nicht sicher oder gut beschützt, sie wissen nur, dass es Teil ihrer Rolle ist, zu vertrauen. Daraus ergibt sich eine sehr intime Machtdynamik, die durch ritualisierte Umgangsweisen von Ärzt*innen gegenüber Patient*innen weiter gefestigt wird. Aus eigener Sicht als Patient*innen und aus der Perspektive als Angehörige der künstlerischen Teammitglieder, aber auch durch das Gespräch mit Ärzt*innen, Neurolog*innen, Psychiater*innen, Medizinstudierenden, Krankenpfleger*innen und Betroffenen von Rassismus, Sexismus, Adultismus und Transphobie im Gesundheitssystem entsteht in dieser Recherchearbeit eine Textgrundlage, die in einem immersiven Arzt- und Theaterbesuch hör - und spürbar wird. Es werden Möglichkeiten geschaffen, sich mit Medizin zu beschäftigen, ohne in akuter körperlicher oder psychischer Bedrängnis zu sein. Dies ist der Beginn eines Versuchs Räume außerhalb von Praxen zu öffnen, um über die aktuelle Gesundheitspraxis zu sprechen und Gemeinschaft zu finden, in der Basis menschlicher Körper und mit Hilfe von Mantras der Rationalität heruntergepresster Angst vor Behandlung.
Daten: FR 16. – SO 18. September | 16.30, 17.00, 17.30, 19.00, 19.30, 20.00
Ort: PATHOS
TheaterSprache: Deutsch
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten, ohne Pause
Tickets: 25€ Support-Ticket | 17€ Normalpreis | 10€ Ermäßigt | 5€ Mindestpreis (Freie Ticketwahl)
Regie: Thalia Schöller | Bühne: Hannah Wolf | Schauspiel: Mario Högemann, Lola Wittstamm, Kristin Elsen, Beritan Balci | Kostüm: Sarah Buortesch | Produktionsleitung: Angelika Koch | Dramaturgie: Melina Dressler | Mitarbeit Recherche: Zora Funk | Technik: Noah Donker | Regieassistenz: Marie Fuchs, Souat Eslek | Dank an die Interviewpartner:innen | Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München